Dezember 2015 – Der Zahnwechsel bei Kindern
Der Zahnwechsel findet in der Regel zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr statt. Das Gebiss setzt sich in dieser Phase aus noch vorhandenen Milchzähnen und „neuen“ bleibenden Zähnen zusammen – man spricht vom „Wechselgebiss“. Zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr, oft auch wesentlich später, brechen dann noch die Weisheitszähne durch. Wie die gesamte Entwicklung, so verläuft jedoch auch der Zahnwechsel bei Kindern sehr unterschiedlich.
Der ungefähre Zeitplan des Zahnwechsels:
- Mit etwa sechs Jahren: Der Zahnwechsel beginnt mit dem Durchbruch des „Sechsjahrmolaren“. Er erscheint hinter dem letzten Backenzahn des Milchzahngebisses. Er ist ein „Zuwachszahn“, da er keinen Milchzahn ersetzt, sondern einen neu entstandenen Raum einnimmt.
- Mit etwa sieben Jahren: Durchbruch der vorderen ersten Schneidezähne. Sie ersetzen die Milchschneidezähne.
- Mit etwa acht Jahren: Es folgen die seitlichen Schneidezähne (im Unterkiefer etwas früher als im Oberkiefer).
- Nach einer etwa einjährigen Pause folgt die zweiten Phase des Wechselgebisses: Zwischen dem 9. und 10. Lebensjahr: Eckzähne und die vorderen Backenzähne (Prämolaren) erscheinen. Die Prämolaren ersetzten die Milchbackenzähne.
- Mit etwa 12 Jahren: Der zweite bleibende Backenzahn bricht durch und füllt den Raum aus, der durch das Kieferwachstum neu entstanden ist. Der zweite bleibende Backenzahn ist also wieder ein Zuwachszahn.
- Ab etwa dem 16. Lebensjahr: Durchbruch der dritten Backenzähne („Weisheitszähne“).
Mögliche Probleme während des Zahnwechsels:
In der Wechselgebissphase kann es zu Begleitsymptomen, zu Problemen für die bleibenden Zähne und zu Fehlstellungen kommen. Beispiele:
- Die Milchzähne erfüllen unter anderem die Aufgabe von Platzhaltern für die bleibenden Zähne. Gehen sie zu früh verloren, führt dies meist zu Fehlstellungen. Bei den Schneidezähnen kann außerdem die Sprachentwicklung gestört werden.
- Oft entzündet sich das Zahnfleisch im Bereich des neu erscheinenden Zahnes. Man spricht von einem erschwerten Zahndurchbruch. Davon sind besonders die Weisheitszähne betroffen.
Was können Eltern und wir Zahnärzte tun?
Besonders im Milch- und Wechselgebiss ist eine intensive Zahnpflege erforderlich. Dadurch wird Zahnfleischentzündungen vorgebeugt und das Kariesrisiko der bleibenden Zähne verringert.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind in der Phase des Zahnwechsels sehr wichtig. So können eventuelle Komplikationen früh erkannt und negative Folgen für die bleibenden Zähne oftmals vermieden werden. Ein Tipp: Kommen Sie außerdem in unsere Praxis, wenn Sie Probleme mit dem Zahnwechsel vermuten.
Erscheinen die bleibenden Zähne nicht direkt unter dem Milchzahn, kann dieser in zweiter Reihe verbleiben. Der „störende“ Zahn kann entfernt werden, um zusätzliche Schmutznischen für bakterielle Zahnbeläge zu beseitigen. Auch ein sehr früher Milchzahnverlust kann die Wechselgebissphase erschweren und zu Problemen führen. Ein sogenannter Lückenhalter kann in diesem Fall verhindern, dass es zu Platzmangel für die bleibenden Zähne kommt.
Sie haben Fragen zum Zahnwechsel Ihres Kindes? Wir beraten Sie gerne.
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